Im Herbst ist die Brutzeit der Vögel in unseren Breiten vorüber. Da sich in den Nistkästen nicht nur das Nestmaterial der letzten Brutsaison befindet, müssen diese regelmäßig zum Jahresende hin gesäubert werden. Diese Aufgabe haben für die Kästen im Stadtpark seit einigen Jahren zwei Mitglieder des Vorstandes übernommen. Anfang dieser Woche war es wieder so weit. Was würden wir alles in den Kästen finden? Mit Spannung gingen wir ans Werk. Gleich im ersten Kasten befand sich ein komplettes Gelege mit 12 unausgebrüteten Blaumeiseneiern. Was ist da wohl geschehen, warum haben die angehenden Vogeleltern ihr Brutgeschäft abgebrochen? Wir werden es nicht erfahren. In den nächsten Kästen fanden wir zwei weitere Nester. In einem lag eine Jundgvogelmumie, in dem zweiten zwei Skelette. Was dieses Jahr auffiel, waren die großen Bestände an Ohrwürmern in den Kästen. Na ja, es ist in ihnen auch schön trocken und sicher gegen Fressfeinde, außerdem sind sie nützlich in der Bekämpfung gegen Schädlinge auf den Bäumen des Parks. Zwei der Nisthilfen sind aus Birkenstammstücken gefertigt. Beim Abnehmen im Baum fiel gleich auf, dass eine Seitenwand durch einen Specht bearbeitet war. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass sich im Holz einige Maden fettgefressen hatten. Dies kam dem Specht natürlich sehr entgegen. Erstaunlich ist, dass er die fette Beute so genau lokalisieren kann. Na dann, nach der gründlichen Reinigung der Nistkästen sind diese wieder am angestammten Platz. Die Vögel können sie wieder als Schutzhöhle in der unwirtlichen Jahreszeit und im nächsten Jahr zur Jungvogelaufzucht nutzen.

160919 1 Nistkasten160919 2 Nester